In meiner ersten Schwangerschaft war ich von meinem Körper und seiner Veränderung mehr als fasziniert. Nebst dem wachsenden Bauch nahm ich die steigende Kilozahl gerne in Kauf. Schliesslich wuchs Leben in mir und es sollte meinem kleinen Engel an nichts fehlen. Akribisch genau überlegte ich mir, was ich zu mir nahm und welche Nährstoffe ich noch benötigte. Und zwar bitte genug von allem! Meine Frauenärztin beobachtete meine Gewichtszunahme wohlwollend, da ich mich bis zur Geburt im Rahmen der zehn, maximal fünfzehn Kilo bewegte. Als dann Carla endlich auf der Welt war und die ersten Kilos sich ganz einfach verabschiedet hatten, dachte ich, dass es immer so weitergehen würde. Nur entsprach dies leider nicht der Realität. Mit dem Stillen setzten bei mir die Essgelüste ein und keine Schokolade war mehr vor mir sicher. Entsprechend stagnierte die Gewichtsabnahme, ich legte sogar wieder zu. Nach fast einem Jahr halbherzigen Kampf gegen die überschüssigen Kilos tröstete ich mich mit dem Gedanken, dass eine Diät jetzt sowieso keinen Sinn mehr machen würde, da bei uns der Wunsch nach Familienzuwachs keimte.
Wie bereits bei meiner ersten Schwangerschaft, zeigte nach kurzer Zeit der Test ein positives Ergebnis und wir freuten uns alle auf unser Oktoberbaby. Nun war ich aber vorsichtiger und versuchte, mir keine überschüssigen Kilos „anzufuttern“. Dieses Mal beäugte ich meine körperlichen Veränderungen weit argwöhnischer und war, gelinde gesagt, etwas traurig, als ich die ersten Dehnungsstreifen entdeckte. Auch fühlte ich, dass mein Bindegewebe, mein Beckenboden, meine Bauchmuskulatur – kurz: mein gesamter Rumpf – bereits eine Schwangerschaft und eine Geburt hinter sich hatten und ich zwei Jährchen älter war. Alles war ja so viel anstrengender und – soll ich das böse „S“-Wort wirklich aussprechen? – schlaffer. Als dann am 6. Oktober unsere Nayla zu uns kam, war mein Glück vollkommen und mein Bauch glich einer Teigmasse. Alles im Rahmen des Normalen, hiess es, doch mich störte es. Ich mochte es auch nicht am Bauch berührt zu werden – egal von wem. Ganz allgemein fühlte ich mich einfach nicht mehr wohl in meinem Körper… Wabbeliger Bauch, Dehnungsstreifen, offene Brustwarzen und Stillbrüste – ich war meilenweit entfernt von meinem „Sexy-Ich“ und „Good-Body-Feeling“.
Und nun, ein ganzes Jahr nach der Geburt meiner kleinen Prinzessin, stehe ich da und bin ganz zufrieden mit mir. Ich bin nicht mehr die alte Cristina und werde sie auch nie wieder sein – körperlich genauso wie seelisch. Klar, ich habe noch etwa fünf Kilos bis zu meinem Vor-den-Kindern-Gewicht und die Dehnungsstreifen sind noch da, aber sie verblassen langsam. So wie all die schlechten Erinnerungen und die bösen Gedanken, die ich gegen mich und meinen Körper hatte.